Klassenfeinde sind Menschenfeinde sind Frauenfeinde

Auf­grund der jüngs­ten Ereig­nis­se rund um die Frau­en­kampf­tag-Demo in Kai­sers­lau­tern und dem rea­li­täts­fer­nen Arti­kel der Lokal­zei­tung „DIE RHEINPFALZ“ wol­len und müs­sen wir als Jugend für Sozia­lis­mus Kai­sers­lau­tern mit die­ser Erklä­rung Soli­da­ri­tät mit unse­ren Mit­strei­ten­den aus­drü­cken.

Was ist pas­siert? Im Vor­feld des Frau­en­kampf­ta­ges ist, wie in den letz­ten Jah­ren auch, aus dem Kreis des Esels­ohrs eine Initia­ti­ve zur Vor­be­rei­tung des dies­jäh­ri­gen 8. März ent­stan­den. Einem, und das ist hier wich­tig zu erwäh­nen, von Kommunist:Innen rund um die Genos­sin Cla­ra Zet­kin ins Leben geru­fe­nen sozia­lis­ti­schen Kampf­tag.

Aus die­ser Initia­ti­ve her­aus ent­stand ein, wie sich final gezeigt hat, lei­der zu offe­nes Bünd­nis. In die­sem waren neben Queerfeminist:Innen ver­schie­de­ner Grup­pen auch Men­schen aus dem Umfeld des „Krüm­mers“, einem Laden, der sowohl Neo­li­be­ra­len als auch bür­ger­lich reak­tio­nä­ren Par­tei­en und Kräf­ten Raum bie­tet, auch die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Stadt Kai­sers­lau­tern betei­ligt. Letz­te­re wird im het­ze­ri­schen Rhein­pfalz Arti­kel als Stim­me der Organistor:Innen befragt, obwohl sie ledig­lich Teil des Bünd­nis­ses war und sich vor allem um die Anmel­dung küm­mer­te. Der Groß­teil der Orga­ni­sa­ti­on, der Mobi­li­sie­rung für die Demo, die Bereit­stel­lung der Tech­nik und der Groß­teil der Rede­bei­trä­ge kamen aus einem wirk­lich femi­nis­ti­schen, anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Teil der Orga rund um das Esels­ohr. Allein der Fakt, dass aus­schließ­lich die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te gefragt wur­de und die Rhein­pfalz sich zur Recher­che nicht mit dem gan­zen Bünd­nis dahin­ter in Ver­bin­dung setz­te, ist Jour­na­lis­mus auf Sprin­ger Niveau.

Im Ver­lauf der Kund­ge­bung wur­den die Jun­gen Libe­ra­len als Rede­bei­trag ange­kün­digt, was mit dem Rest des Bünd­nis­ses nicht abge­spro­chen war. Ein sowohl inhalt­li­cher als auch unde­mo­kra­ti­scher Tief­punkt, mit dem sich die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te selbst dis­qua­li­fi­ziert hat.

Ver­ständ­li­cher­wei­se wur­de die Rede der FDP-Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on mit Krach, Pro­test und Buh-Rufen quit­tiert. Die FDP und ihre Anhänger:Innen ste­hen für mas­si­ve Arbeitnehmer:Innenfeindlichkeit und toxi­sche Männ­lich­keit. Es gibt weni­ge Orte, an denen FDP und JuLis mit ihrer neo­li­be­ra­len Pro­pa­gan­da für den frei­en Markt so fehl am Platz sind, wie am 8. März.

Nach­dem sich Polizist:Innen und die Beauf­tra­ge der Stadt ent­fern­ten, war es dann ein männ­li­ches Mit­glied der Jun­gen Libe­ra­len, das mit einer Fah­nen­stan­ge ande­re Feminist:Innen bedroh­te und anging. Lest hier­zu ger­ne auch die Per­spek­ti­ve der Orgas des Kampf­tags durch, sobald die­se ver­öf­fent­licht wer­den.

Die Rhein­pfalz ver­dreht es in ihrem Arti­kel jedoch so, als ob die Libe­ra­len ange­grif­fen und Opfer von anti­fa­schis­ti­schen, sys­tem­kri­ti­schen Kräf­ten wur­den.

Dass es von der Rhein­pfalz nicht nur gute Arti­kel und Berich­te gibt, sind wir gewohnt. Als Teil der bür­ger­li­chen Pres­se hat sie kein Inter­es­se dar­an, sozia­lis­ti­scher Poli­tik eine Büh­ne zu bie­ten, auch wenn es in der Ver­gan­gen­heit durch­aus auch fai­re Arti­kel zu lin­ken Aktio­nen gab. Im vor­lie­gen­den Fall jedoch umzu­dre­hen, wer sich wie unde­mo­kra­tisch ver­hal­ten hat, wer hier wel­che Grup­pe bedroht hat und anti­fa­schis­ti­sche, que­er­fe­mi­nis­ti­sche, anti­ka­pi­ta­lis­ti­sche Mit­strei­ten­de zu ver­un­glimp­fen, ist defi­ni­tiv ein neu­er Tief­punkt ihres “Jour­na­lis­mus”. Es gibt genau eine rich­ti­ge Sache den die Rhein­pfalz unse­rer Mei­nung tun kann: Sich öffent­lich für den Arti­kel ent­schul­di­gen und, nach­dem sie sich mit dem rest­li­chen Bünd­nis aus­ein­an­der­ge­setzt hat, einen Neu­en ver­fas­sen.

Eine Sache hat auch die­ser Vor­fall wie­der Bei­spiel­haft dar­ge­stellt: Wenn lin­ke Kräf­te gemein­sa­me Sachen mit bür­ger­li­chen kapi­ta­lis­ti­schen Insti­tu­tio­nen machen, sei­en das Par­tei­en, Kir­chen oder Ver­ei­ne, gehen am Ende im bür­ger­li­chen Sys­tem die lin­ken Grup­pen leer aus und neh­men im schlimms­ten Fall Scha­den dar­an. Für uns, wie auch für alle andern Sozialist:Innen ist klar: Wer die Welt ver­bes­sern will, kann das nicht gemein­sam mit denen tun, die die Unter­drü­ckung ver­wal­ten oder von ihr pro­fi­tie­ren. Der Kampf für die Befrei­ung von FIN­TA-Per­so­nen ist ein anti­ka­pi­ta­lis­ti­scher und er wird gegen die FDP und die ande­ren bür­ger­li­chen Par­tei­en erkämpft, ganz sicher nicht mit ihnen. Wir ste­hen mit unse­ren Mitstreiter:Innen vor Ort und allen fort­schritt­li­chen femi­nis­ti­schen Kräf­ten in aller Welt. Hoch die Inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät!