Free Palestine-Demo am 4. November

Der Krieg in Gaza geht mit unver­än­der­ter Bru­ta­li­tät wei­ter. Mel­dun­gen von hun­der­ten Toten pro Tag errei­chen uns, Hun­dert­tau­sen­de sind geflo­hen und es ent­wi­ckelt sich auf­grund der Blo­cka­de eine huma­ni­tä­re Kata­stro­phe. Die Bil­der aus Gaza sind kaum aus­zu­hal­ten. Gleich­zei­tig ban­gen in Isra­el vie­le Men­schen um ihre Ange­hö­ri­gen und ihre Sicher­heit. Die Net­an­ya­hu-Regie­rung nutzt den Ter­ror der Hamas vom 7. Okto­ber als Begrün­dung für eth­ni­sche Säu­be­run­gen, umfas­sen­den Staats­ter­ror und einen Krieg gegen Gaza, der nur zu mehr ent­setz­li­chen Leid ein­fa­cher Men­schen führt.

Wäh­rend vie­le Men­schen hier­zu­lan­de zurecht ihre Wut und Trau­er über die Angrif­fe des israe­li­schen Staa­tes zum Aus­druck brin­gen und für ein Ende des Krie­ges pro­tes­tie­ren wol­len, wer­den sie oft dar­an gehin­dert. Die Wochen nach dem 7. Okto­ber gli­chen in Ber­lin-Neu­kölln einer Bela­ge­rung durch die Ber­li­ner Poli­zei. Mit bru­ta­ler Poli­zei­ge­walt wur­den Demons­tra­tio­nen auf­ge­löst und selbst Kin­der wur­den ver­haf­tet. In Frank­furt rück­te die ört­li­che Poli­zei sogar mit einem Was­ser­wer­fer an, um eine Kund­ge­bung auf­zu­lö­sen. In Ber­lin ging der Senat soweit, sogar das Tra­gen von Paläs­ti­nen­ser-Tüchern (Kufi­yas) an Schu­len zu ver­bie­ten. Pro-paläs­ti­nen­si­schen Demons­trie­ren­den wird pau­schal Anti­se­mi­tis­mus und Hamas-Unter­stüt­zung unter­stellt. In der öffent­li­chen Debat­te wird jeg­li­che Kri­tik am Staat Isra­el in die­se Ecke gerückt. Das poli­ti­sche Estab­lish­ment for­dert die bedin­gungs­lo­se Soli­da­ri­tät mit dem Staat Isra­el – unab­hän­gig von sei­ner Kriegs­po­li­tik. All das wei­sen wir zurück.

Gegen die­se Dop­pel­mo­ral und Heu­che­lei empö­ren sich zurecht vie­le und es ist ihr Recht, auf die Stra­ße zu gehen. Die der­zei­ti­gen Repres­sio­nen tref­fen vor allem pro-paläs­ti­nen­si­sche Demons­tra­tio­nen. In ihrem Wind­schat­ten fin­den mas­si­ve Ver­schär­fun­gen des Asyl­rechts und ras­sis­ti­sche Stim­mungs­ma­che statt. Ein­schrän­kun­gen demo­kra­ti­scher Rech­te kön­nen in Zukunft auch gegen lin­ke und Arbeiter*innenproteste genutzt wer­den.

Umso wich­ti­ger ist es, jetzt auf die Stra­ße zu gehen und sich die­sen Repres­sio­nen zu wider­set­zen. Wir rufen zur bun­des­wei­ten Demons­tra­ti­on am 04. Novem­ber in Ber­lin auf, um unse­re Soli­da­ri­tät mit der arbei­ten­den und armen Bevöl­ke­rung Gazas zu zei­gen, die unter den bru­ta­len Angrif­fen des israe­li­schen Mili­tärs tag­täg­lich um ihr Über­le­ben kämp­fen.

Die ein­fa­chen, arbei­ten­den Men­schen in Paläs­ti­na und in Isra­el haben kein Inter­es­se am anhal­ten­den Teu­fels­kreis aus Besat­zung, Unter­drü­ckung, Ver­trei­bung und Ter­ror. Dazu set­zen wir uns für eine sozia­lis­ti­sche Lösung und Mas­sen­be­we­gun­gen auf bei­den Sei­ten ein. Die Arbeiter*innenklasse und Armen in den paläs­ti­nen­si­schen Gebie­ten, aber auch in Isra­el haben in die­sem Krieg nichts zu gewin­nen außer Tod und Elend. Der Kapi­ta­lis­mus zeigt erneut sein häss­li­ches Gesicht und dass er nicht in der Lage ist, ein selbst­be­stimm­tes und gutes Leben für alle zu sichern. Eine Lösung – unter Wah­rung wirk­li­cher Selbst­be­stim­mung für bei­de Völ­ker – ist nur mög­lich, durch einen Kampf gegen Kapi­ta­lis­mus und Impe­ria­lis­mus und deren Über­win­dung. Des­we­gen gehen wir auch auf die Stra­ße gegen den Kapi­ta­lis­mus und für ein sozia­lis­ti­sches und unab­hän­gi­ges Paläs­ti­na neben einem sozia­lis­ti­schen Isra­el! 

Hier der Auf­ruf der Initiator*innen:

Wir rufen Men­schen aus ganz Deutsch­land und Euro­pa auf, am 4. Novem­ber 2023 zu einer fried­li­chen und lega­len Demons­tra­ti­on in Soli­da­ri­tät mit Paläs­ti­na nach Ber­lin zu kom­men.

Seit dem 7. Okto­ber hat Isra­el mehr als 5.000 Men­schen im bela­ger­ten Gaza­strei­fen getö­tet. In einer Woche warf Isra­el so vie­le Bom­ben auf Gaza ab, wie auf Afgha­ni­stan in einem gan­zen Jahr gewor­fen wur­den. Die Hälf­te der Bevöl­ke­rung Gazas sind Kin­der. Wissenschaftler*innen war­nen, dass Isra­els Vor­ge­hen in mehr­fa­cher Hin­sicht die Defi­ni­ti­on von Geno­zid erfüllt.

Die deut­sche Regie­rung bie­tet Isra­el wei­ter­hin ihre unein­ge­schränk­te Unter­stüt­zung an. Die Stadt Ber­lin hat fast alle Pro­tes­te in Soli­da­ri­tät mit Paläs­ti­na unter­sagt, Sym­bo­le der paläs­ti­nen­si­schen Iden­ti­tät in unse­ren Schu­len ver­bo­ten und eine Wel­le von Poli­zei­ge­walt gegen Palästinenser*innen und ihre Unterstützer*innen aus­ge­löst, bei der Hun­der­te von Men­schen fest­ge­nom­men wur­den.

Ange­sichts die­ser Eska­la­ti­on der jahr­zehn­te­lan­gen israe­li­schen Besat­zung Paläs­ti­nas und der Ein­schrän­kung der frei­en Mei­nungs­äu­ße­rung in Deutsch­land müs­sen wir für Paläs­ti­na auf die Stra­ße gehen, und zwar so zahl­reich wie nie zuvor. Schließt euch uns am 4. Novem­ber an. Wir sehen uns auf der Stra­ße!