Sommer, Sonne, Klassenkampf

Erfolg­rei­ches Som­mer­fest in Ber­lin!

Am 13.Juli  haben wir unser Som­mer­fest gefei­ert! Gemein­sam konn­ten wir in einer ent­spann­ten Atmo­sphä­re mit unse­ren Genoss:innen und Freund:innen den Som­mer genie­ßen, unter der Son­ne gril­len und gemein­sam über Klas­sen­kampf spre­chen.  

Domi­nik, Ber­lin

Ein High­light war unse­re Podi­ums­dis­kus­si­on mit Aktivist:innen von “Pan­kow gegen Ver­drän­gung”, “Der Initia­ti­ve Hafen­platz” und der “Akti­ons­ge­mein­schaft Gleis­drei­eck”. Wir haben über gemein­sa­me Kämp­fe, Leh­ren und Her­aus­for­de­run­gen sowie die Zukunft der Mie­ten­be­we­gung dis­ku­tiert.

In Ber­lin eine bezahl­ba­re Woh­nung fin­den? Das grenzt heu­te an ein Ding der Unmög­lich­keit, wenn man nicht gera­de aus rei­chem Haus­halt kommt. Ein Drit­tel der Berliner:innen kön­nen sich die Mie­te aus eige­ner Tasche nicht mehr leis­ten, d.h. sie müs­sen 45 Pro­zent oder mehr für die Kalt­mie­te ble­chen und sind auf staat­li­che Unter­stüt­zung ange­wie­sen. Das geht aus einer Stu­die des Ber­li­ner Mie­ter­ver­eins her­vor.

Kaya von Pan­kow gegen Ver­drän­gung hat uns von den Pro­ble­men der aus­lau­fen­den Sozi­al­bin­dung in Pan­kow (seit 1993 über 7000 Woh­nun­gen) berich­tet. Vermieter:innen spie­len mit der Schutz­bin­dung und so dro­hen tau­sen­den Mieter:innen bis zu 60 Pro­zent Miet­stei­ge­run­gen. Wir befin­den uns mit­ten in der Ver­drän­gungs­wel­le. Pan­kow und der Prenz­lau­er Berg wer­den auf­grund der aus­lau­fen­den Schutz­bin­dung von Spekulant:innen als „Frisch­fleisch“ bezeich­net. Kaya und ihr Bünd­nis rufen somit auf, die Poli­tik ins Han­deln zu brin­gen und die Woh­nun­gen kom­mu­nal anzu­kau­fen. Soli­da­ri­sche Pro­zess­be­glei­tun­gen und Prä­senz zei­gen bei Woh­nungs­be­sich­ti­gun­gen (aus denen bestehen­de Mieter:innen raus­ge­wor­fen wer­den sol­len) zei­gen Wir­kung.

Patrick von der Initia­ti­ve Gleis­drei­eck berich­te­te von der seit Jah­ren statt­fin­den­den Orga­ni­sie­rung gegen das Bau­pro­jekt am Glei­si. Sie stel­len sich gegen den Bau eines Hoch­haus­kom­ple­xes, der nur Gewer­be­flä­che und ein paar Luxus­woh­nun­gen schaf­fen soll. Patrick zeigt auf, wie orga­ni­sier­te Bürger:innen Politiker:innen und Spekulant:innen lächer­lich aus­se­hen las­sen kön­nen und wie wich­tig juris­ti­sche Prü­fun­gen sind. Grass Root Pro­jek­te wie die Gleis­drei­eck Intia­ti­ve machen Mut!

Ina von der Initia­ti­ve Hafen­platz berich­te­te von dem Kampf gegen den Abriss ihres Hau­ses. Gemein­sam mit unse­rem Genos­sen Tim haben sich Mieter:innen inner­halb kür­zes­ter Zeit orga­ni­siert, eine neue Initia­ti­ve gegrün­det und ver­net­zen die Nach­bar­schaft. Sie zei­gen, dass Mieter:innen nicht pas­si­ve Objek­te sind, die sich ein­fach so ver­drän­gen las­sen, son­dern sich für ihre Rech­te und den Erhalt von Wohn­raum orga­ni­sie­ren.

Pas­send zur Podi­ums­dis­kus­si­on, berich­te­te uns auch Chris­ti­an vom Syn­di­kat, dem Ort, wo das Som­mer­fest statt­fand, vom Kampf gegen Ver­drän­gung.

Der Kampf gegen Gen­tri­fi­zie­rung, hohe Mie­ten und Ver­drän­gung erfor­dert Zusam­men­halt und Enga­ge­ment – gemein­sam kön­nen wir etwas bewe­gen! Das ist das Fazit, das wir aus unse­rer ermu­ti­gen­den Podi­ums­dis­kus­si­on gezo­gen haben.

Unse­re For­de­run­gen sind klar:

  • Kei­ne Pro­fi­te mit der Mie­te: Ein­füh­rung einer regle­men­tier­ten und kon­trol­lier­ten Kos­ten­mie­te – alle Vermieter:innen müs­sen ver­pflich­tend eine Kos­ten­auf­stel­lung als Grund­la­ge der Miet­hö­he lie­fern!
  • Bezahl­ba­ren Wohn­raum schaf­fen: Für ein Sofort­pro­gramm von 40 Mil­li­ar­den Euro für den Bau von 250.000 kom­mu­na­len, öko­lo­gisch nach­hal­ti­gen Woh­nun­gen mit maxi­mal fünf Euro Kalt­mie­te pro Qua­drat­me­ter!
  • Beschlag­nah­mung leer­ste­hen­den Wohn­raums – Beset­zung leer­ste­hen­den Wohn­raums ent­kri­mi­na­li­sie­ren!
  • Wohn­raum raus aus Unter­neh­men­hand: Ent­eig­nung der gro­ßen Immo­bi­li­en­kon­zer­ne und Rekom­mu­na­li­sie­rung pri­va­ti­sier­ter kom­mu­na­ler Woh­nungs­be­stän­de! Ent­schä­di­gung für Kleinaktionär:innen, für alle ande­ren nur nach erwie­se­ner Bedürf­tig­keit!

In einem span­nen­den Work­shop haben wir außer­dem über die Fra­ge dis­ku­tiert, ob die Jugend nach rechts rückt, und uns mit Pro­test­bünd­nis­sen mit pro-kapi­ta­lis­ti­schen Par­tei­en und co., der „Brand­mau­er“ und einem mög­li­chen AfD-Ver­bot aus­ein­an­der­ge­setzt. Für uns ist klar: wir sind da, um Paro­li zu bie­ten und der Jugend für die Gesamt­schei­ße sozia­lis­ti­sche Lösun­gen anzu­bie­ten.

Dan­ke an alle, die dabei waren und die­sen Tag zu etwas Beson­de­rem gemacht haben! Zusam­men ste­hen wir stark – für eine gerech­te und sozia­lis­ti­sche Zukunft!

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