Für eine klassenkämpferische und sozialistische Klimabewegung
Rund um den 1. März streiken Beschäftigte des ÖPNV und Klimaaktivist*innen erneut zusammen. Die gemeinsame Kampagne unter dem Slogan “Wir fahren zusammen” weist in die richtige Richtung. Die #wirfahrenzusammen-Kampagne sollte ein Startschuss einer größeren Zusammenarbeit zwischen Gewerkschafter*innen und der Klimabewegung sein! Denn zusammen lassen sich der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und dringend benötigte Investitionen in das Klima verbinden und die Kampfkraft vergrößern!
Streiken statt appellieren
Nachdem viele junge Menschen Hoffnungen in die Ampelregierung gesetzt haben, hat diese jegliche Erwartungen das Klima zu retten, vollkommen zerstreut. Statt in den ÖPNV zu investieren, wird überall gekürzt, außer bei der Bundeswehr. Im Vergleich zu den Interessen der großen Industrie und des Verteidigungsministeriums ist der Wunsch junger Menschen auf eine lebenswerte Zukunft offensichtlich vernachlässigbar.
Das zeigt: Wir können uns nicht auf Appelle beschränken, sondern müssen die Regierung aktiv zum Handeln zwingen.
Die Macht der Gewerkschaften und Arbeiter*innen
Mit den Beschäftigten im ÖPNV hat die Klimabewegung einen potentiell mächtigen Verbündeten. Wenn der ÖPNV streikt, stehen ganze Städte still. Was wäre etwa, wenn alle Beschäftigten im ÖPNV mehrere Tage am Stück bundesweit streiken würden? Ein solcher Streik könnte die Regierung massiv unter Druck setzen. Streiks waren schon immer der Motor für gesellschaftlichen Fortschritt, denn durch ein Streik wird Druck dort ausgeübt, wo es der herrschenden Klasse weht tut: bei den Profiten!
Für kämpferische Gewerkschaften!
Leidernutzt die Gewerkschaftsführung häufig nicht die ganze Kampfkraft der Beschäftigten und stimmt immer wieder frühzeitig faulen Kompromissen zu. Dass es beispielsweise heute keinen einheitlichen Tarifvertrag im Nahverkehr mehr gibt, ist auf die Zustimmung von ver.di bzw. der Vorgängergewerkschaft ÖTV zur Auflösung des Bundesangestelltentarifvertrags (BAT)zurückzuführen. Für viele Kolleg*innen im ÖPNV hat das zu einem deutlichen Lohnverlust geführt. Die Gewerkschaftsführung hat dieser Zerstückelung zugestimmt und hat nicht versucht sie zu verhindern!
Die Unterstützung der derzeit laufenden Streiks ist vollkommen richtig, aber wir dürfen dabei nicht stehen bleiben. Wir müssen uns auch für einen kämpferischen und sozialistischen Kurs innerhalb den Gewerkschaften einsetzen!
Klimaschutz, aber sozial
Um langfristig etwas zu ändern muss aber auch die Skepsis, die es unter Teilen der Arbeiter*innenklasse gegenüber Klimaaktivist*innen gibt, aufgehoben werden. Viele Menschen denken, Klimaschutz bedeute, dass die breite Bevölkerung dafür zahlen muss. Bei den Maßnahmen der derzeitigen Regierung ist das auch nicht verwunderlich. Während die C02 Steuer steigt, bleibt das Klimageld aus. Es muss daher unmissverständlich klargemacht werden, dass es einen Klimaschutz auf Kosten der Reichen und der großen Banken und Konzerne braucht, nicht auf Kosten der lohnabhängigen Bevölkerung.
Für uns bedeutet das ein Kampf gegen den Kapitalismus. Das kapitalistische System ist es, das die Profite einiger weniger über unser Klima und unsere Arbeitsbedingung stellt. Stattdessen setzen wir uns als Jugend für Sozialismus für eine sozialistische Demokratie ein, in der der gesamte gesellschaftliche Reichtum im Sinne aller Menschen und des Klimas eingesetzt wird.
Dafür müssen wir uns aber langfristig organisieren. Du stimmst uns zu? Dann mach mit bei Jugend für Sozialismus!