Bericht: Auf der Straße gegen den Naziaufmarsch in Dresden

In der Nacht vom 13. Auf den 14. Febru­ar 1945 kam es durch Alli­ier­te zu einem der ver­hee­rends­ten Luft­an­grif­fe auf eine Stadt im Zei­ten Welt­krieg. Und zwar auf Dres­den in Sach­sen. Seit etwa 1990 instru­men­ta­li­sie­ren Jun­ge Nationalist:innen, Faschist:innen und Nationalsozialist:innen die­sen Tag für ihr eige­nes Auf­tre­ten.

Mit Paro­len wie „Das war kein Krieg – das war Mord“ wird ver­sucht die Natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Pro­pa­gan­da auf­zu­grei­fen und sich als „Opfer des Zwei­ten Welt­krie­ges“ dar zu stel­len, außer­dem wird die­ser Angriff Kon­text­los dar­ge­stellt. Ande­re Ban­ner stel­len deut­li­cher Klar, wie man jetzt his­to­risch zu die­sem Ereig­nis steht. „Unse­re Mau­ern bra­chen, aber unse­re Her­zen nicht!“ — ein Direk­tes Zitat von dem Reichs­pro­pa­gan­da­mi­nis­ter Joseph Goeb­bels – wur­de hier unter ande­rem genutzt. Es besteht also auf kei­nen Fall ein blo­ßes Geden­ken von Bürger:innen, son­dern von dem har­ten Kern der Natio­na­lis­ti­schen Sze­ne Deutsch­lands.

Wie jedes Jahr rei­sen auch Antifaschist:innen aus ganz Sach­sen, und zum Teil der Bun­des­re­pu­blik an. So auch Jugend für Sozia­lis­mus Chem­nitz. Wir haben an die­sem Tag inter­ve­niert um zu zei­gen, dass Nationalist:innen die­sen Tag nicht für sich selbst Mis­brau­chen dür­fen. Die Demons­tra­ti­on der Nationalist:innen trifft sich am Haupt­bahn­hof Dres­den, dort sind dann auch die Antifaschist:innen die extra anrei­sen. Die Dresdener:innen hin­ge­gen haben meist ande­re Treff­punk­te, da der Bahn­hof in die­ser Zeit als sehr Gefähr­lich gilt und sich vie­le Nationalist:innen, die sehr Gewalt bereit sind, ver­sam­meln. Wir als JfS haben uns einem Demo­zug ange­schlos­sen der vor dem Dresd­ner Lan­des­ge­richt gestar­tet ist, wir hat­ten eini­ge SPD so wie auch Anarcho-Syn­di­ka­lis­ti­sche Fah­nen in die­sem Demo­zug. Aber auch die Loka­le SDAJ war Teil des Demo­zugs. Der Demo­zug ging lei­der nur mit Musik zur St. Peters­bur­ger Stra­ße. Dort sind wir den Polizist:innen ent­ge­gen­ge­kom­men, die­se haben Bar­rie­ren Errich­tet. Nach kur­zer Zeit traf der Anti­fa­schis­ti­sche Block aus Leip­zig ein und ver­such­te durch die Poli­zei durch­zu­bre­chen um die Nationalist:innen zu blo­ckie­ren, dies ist lei­der nicht Gelun­gen.

Nach die­sem Auf­ein­an­der­tref­fen mit den Nationalist:innen ging es wie­der auf den Heim­weg, doch es kam zu Kom­pli­ka­tio­nen mit der Poli­zei am Haupt­bahn­hof, als die aus Chem­nitz kom­men­den Antifaschist:innen ein­stei­gen woll­ten. Die Poli­zei schaff­te es nicht es zu Gewähr­leis­ten das Nationalist:innen getrennt von Antifaschist:innen abrei­sen konn­ten. Dar­auf­hin muss­ten ein paar Polizist:innen mit in den Zug nach Chem­nitz. Dort ange­kom­men kam es zu einer Ein­kes­se­lung der klei­ne­ren Grup­pie­rung, also der Nationalist:innen. Die­se haben ver­sucht einen Kampf mit den Antifaschist:innen zu pro­vo­zie­ren.