Unsere Vorschläge für eine kämpferische und sozialistische Klimabewegung!
Für uns als Jugendliche ist ein gut ausgebauter, bezahlbarer und zuverlässiger ÖPNV essentiell, um unseren Alltag zu bestreiten. Um zur Schule, zu Freund:innen, zum Sportverein, zum Musikunterricht, zu Partys und wieder nach Hause zu fahren.Gerade für Jugendliche auf dem Land oder in Kleinstädten ist die Verkehrswende hin zu einem gut ausgebauten und bezahlbaren Nah- und Regionalverkehr besonders bedeutend. So wären wir in unserer Mobilität nicht mehr von einem Bus, der einmal pro Stunde fährt — oder manchmal auch nicht — oder von den Eltern und ihrem Auto abhängig.Dementsprechend unterstützen wir den Kampf von “Wir-fahren-Zusammen” für eine Verdopplung des ÖPNV-Betriebs! Es braucht mehr Busse, mehr Bahnen und mehr Personal sowie günstige Tickets und bessere Arbeitsbedingungen!
Durch das Bündnis “Wir fahren zusammen” wird Realität, was wir als Sozialist:innen seit Jahren fordern: den Kampf um mehr Klimaschutz mit dem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne zusammenführen! Denn viele Klimaaktivist:innen besuchen dadurch zum ersten Mal Streikposten und gleichzeitig besuchen Arbeiter:innen Klima-Demonstrationen. Dadurch werden Tarifkämpfe politisiert und junge Klimaaktivist:innen bekommen zunehmend ein Verständnis für die Probleme und Bedürfnisse von Arbeiter:innen.
Diese gemeinsamen Erfahrungen bergen ein enormes Potenzial, das ausgeschöpft werden muss! So könnten beide ein Verständnis dafür erlangen, welche enorme politische Kraft eine kämpfende Arbeiter:innenklasse hat: Wenn sie die Arbeit niederlegt, steht das Land still! Es gibt keinen Hebel, der die Herrschenden in Politik und Wirtschaft mehr unter Druck setzen könnte.
Wie weiter?
Aus unserer Sicht muss daher innerhalb der Bewegung offen diskutiert und geklärt werden, wie die Forderungen der Kolleg:innen im Nahverkehr bestmöglich erkämpft werden können und wie eine Solidaritätskampagne über eine Unterschriftensammlung hinaus aussehen kann.
Außerdem muss diskutiert werden, wie man einen zuverlässigen, gut ausgebauten und bezahlbaren, am besten kostenlosen ÖPNV finanzieren will.
Unsere Vorschläge
- Wir sagen, das muss auf Kosten der Banken und (Automobil-)Konzerne geschehen, die in den letzten Jahrzehnten zu Hauf daran verdient haben! Wir fordern daher eine massive Besteuerung der Gewinne der Automobilkonzerne. Keine Profite auf Kosten unserer Zukunft!
- Streiken bis die Forderungen voll durchgesetzt sind! Erst mit attraktiven Arbeitsbedingungen kann man ausreichend Personal für einen gut ausgebauten ÖPNV gewinnen. Dafür muss die Tarifrunde im Nahverkehr demokratisch und kämpferisch geführt werden. Die Forderungen voll durchsetzen!
- Wenn Warnstreiks die Arbeitgeber*innen nicht zum Einlenken bringen, müssen Urabstimmungen eingeleitet und ein unbefristeter Streik organisiert werden!
- Neben Wirfahrenzusammen sollte der DGB eine Soli–Kampagne organisieren und alle Optionen zur Unterstützung des Streiks ausschöpfen — von Betriebsversammlung auf denen Kolleg*innen über ihren Streik aufklären bis hin zu Solidaritätsstreiks!
- Kostenloser ÖPNV für alle! Wiedereinführung des 9€-Tickets im Regionalverkehr sowie drastische Kostenreduzierung für Tickets im Fernverkehr! Klimafreundliches Verhalten muss endlich deutlich günstiger und attraktiver werden!
- Die Automobilkonzerne müssen verstaatlicht und unter demokratische Kontrolle und Verwaltung der Beschäftigten überführt werden, beim erhalt aller Stellen und dem gleichen Lohn! Erst wenn mit dem Profitstreben gebrochen wird, kann eine Umstellung der Produktion auf klimafreundliche Produkte sichergestellt werden. Aus unserer Sicht ist diese Forderung unerlässlich, wenn man für einen massiven Ausbau des ÖPNVs kämpft.
- Wir müssen uns gegen jedwede Versuche und Pläne weiterer Privatisierungen im öffentlichen Verkehrswesen stellen! Die Bahn und alle ausgegliederten Nahverkehsbetriebe gehören verstaatlicht, unter die demokratische Kontrolle der Bevölkerung und Beschäftigten gestellt und nach Bedarf finanziert.
- Massive Besteuerung von Vermögen, Gewinne und Erbschaften von Millionär:innen und Milliardär:innen! Einmalige Vermögensabgabe von 30% aller Millionär:innen und Milliardär:innen, um Investitionen im öffentlichen Nah- Fern- und Regionalverkehr und weiteren öffentlichen Bereichen zu tätigen.
Kapitalismus überwinden, um das Klima zu retten!
Diese Forderungen werden schnell in Widerspruch mit dem kapitalistischen System kommen. Das liegt daran, dass die Forderungen im direkten Gegensatz zu den Profitinteressen einiger weniger stehen.
Hinzu kommt, dass im Kapitalismus keine 10-Jahre ohne weitere Wirtschaftskrise vergehen. Es drohen immer, wie aktuell wieder, Zeiten des sozialen Kahlschlags, in denen die Krisenkosten auf unsere Kosten kollektiviert werden, während die Gewinne der Konzerne unangetastet bleiben. Der Kapitalismus wird daher niemals im Interesse der Mehrheit agieren können.
Um dem ein Ende zu setzen, kämpfen wir für eine sozialistische Demokratie, in der die Wirtschaft und alle öffentlichen Belange unter unserer Kontrolle, unter der Kontrolle und Verwaltung der breiten Bevölkerung stehen und in ihrem Interesse handeln. Erst dadurch können die von uns erkämpften Fortschritte gesichert werden und drohen nicht mehr weggekürzt zu werden.
Wir sind uns bestens bewusst, dass eine sozialistische Revolution nicht auf der Tagesordnung steht und uns eine sozialistische Demokratie schon gar nicht geschenkt wird. Aber wir halten beides für notwendig. Daher denken wir, dass wir uns dafür massenhaft zusammentun und organisieren müssen. Dafür möchten wir unseren bestmöglichen Beitrag leisten. Deshalb: werde mit uns aktiv und organisiere dich gegen den Kapitalismus, schlechte Löhne, Umwelt- und Klimakrise und für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sowie echten Klimaschutz durch eine sozialistische Demokratie!