Pride ist Politisch
Jedes Jahr gehen weltweit Menschen auf dem CSD auf die Straße, um ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen. Auch wenn mehr als 54 Jahre nach den ersten CSDs infolge der Stonewall Riots — einem Aufstand von queeren Arbeiter*innen und Jugendlichen gegen Polizeigewalt in New York — positive Änderungen im gesellschaftlichen Bewusstsein und auf rechtlicher Ebene erkämpft wurden, ist der Kampf gegen Diskriminierung weiterhin aktuell. Queere-Menschen erleben tagtäglich Diskriminierung im Beruf oder im Alltag. Zum Beispiel durch Ausgrenzung bei der Jobsuche, Beschimpfungen auf der Straße bis hin zu (sexualisierter) Gewalt. (Unter Queer verstehen wir alle Menschen, die keine heterosexuelle Orientierung haben und/oder sich nicht durch die üblichen Geschlechterrollen vertreten fühlen.)
Kapitalismus bedeutet Unterdrückung und Spaltung
Rechte, pro-kapitalistische Parteien wie die CDU und AfD und reaktionäre Medienkonzerne wie der Springer-Verlag greifen Minderheiten in ihren Äußerungen immer wieder an, um von ihrer Politik für Banken und Konzerne und ihre geplanten Angriffe auf soziale Errungenschaften abzulenken. Auch die vermeintliche Kehrseite um die Grünen, SPD und FDP, die sich als politische Vertretung queerer Menschen inszenieren, ändern nichts an den realen sozialen Problemen queerer Menschen und sind in Zeiten kapitalistischer Krise bereit, alle Versprechungen über Bord zu werfen und Kürzungen durchzusetzen. So sind es oft gerade soziale Unterstützungsprogramme für die queere Community, die als erste von Kürzungen bedroht und strukturell unterfinanziert sind. Auch Angebote für Frauen, wie Schutzprogramme oder Frauenhäuser fallen oft Kürzungen als erstes zum Opfer. All das ist kein Zufall, denn im Kapitalismus sind Diskriminierung und Ausbeutung tief verwurzelt.
LGBTIQ-Feindlichkeit über Arbeiter*innenbewegung zurückdrängen
Wir als Jugend für Sozialismus kämpfen für das Recht auf freie Selbstbestimmung aller Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität. Dieser Kampf kann erfolgreich geführt werden, wenn wir als Jugendliche und Arbeiter*innen über die Grenzen von Geschlecht, Sexualität und Herkunft hinaus gemeinsam als Teil der Arbeiter*innenbewegung für soziale Verbesserungen eintreten.
Denn soziale Probleme wie schlechte Löhne oder fehlender bezahlbarer Wohnraum betreffen auch queere Menschen. Das kann im Falle eines queerfeindlichen sozialen Umfelds dazu führen, dass man dieser Situation nicht entrinnen kann und der Gefahr von Missbrauch und Gewalt ausgesetzt bleibt. Im gemeinsamen Kampf als geeinte Arbeiter*innenklasse, der großen Mehrheit der Gesellschaft, können wir wiederum die nötige Kampfkraft zur Durchsetzung von Verbesserungen herstellen und ganz konkret rassistische, sexistische und queerfeindliche Vorurteile abbauen.
Doch im Kapitalismus werden solche Verbesserungen in Zeiten der Krise immer wieder infrage gestellt. Deswegen verbinden wir als „Jugend für Sozialismus“ den Kampf für soziale Verbesserungen und gegen jede Form der Diskriminierung konsequent mit dem Kampf für eine sozialistische Demokratie, in der die gesamte Gesellschaft inklusive der Wirtschaft demokratisch kontrolliert und verwaltet wird durch die arbeitende Bevölkerung. Wir sind der Überzeugung, dass in solch einer Gesellschaft ohne Profit- und Konkurrenzdenken Vorurteile, Ängste und Spaltung ihre Grundlage verlieren und so der Nährboden für Diskriminierung entzogen wird. Schließ dich uns in unserem Kampf an!
Unsere Forderungen:
Gegen Trans- und LGBTIQ*-Feindlichkeit! Für ein selbstbestimmtes, freies Leben unabhängig von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Für ein öffentliches und kostenloses Gesundheitswesen für Alle! Für vorurteilsfreie sexuelle Aufklärung von Jugendlichen an Schulen und durch öffentliche staatlich finanzierte Projekte!
Gegen Sexismus! Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit! Weg mit den Abtreibungsparagraphen 218 und 219 und volle Kostenübernahme durch die Krankenkassen! Kostenlose Verhütungsmittel und Hygieneartikel!
Gewalt gegen Frauen und LGBTIQ+ stoppen: Sofortiger und kostenfreier Zugang zu Schutz und Hilfe – Bereitstellung einer ausreichenden Zahl staatlicher Notfallunterkünfte – flächendeckendes Angebot staatlich finanzierter selbstverwalteter Schutzhäuser für Frauen als auch LGBTIQ*