Zehntausende demonstrieren in Riesa gegen den AfD-Parteitag

Trotz Tem­pe­ra­tu­ren um den Gefrier­punkt haben sich am Sams­tag über 15.000 Men­schen auf nach Rie­sa gemacht, um gegen den AfD-Par­tei­tag zu demons­trie­ren. Jugend für Sozia­lis­mus war mit zahl­rei­chen Genoss*innen auch vor Ort und hat sowohl an den Blo­cka­den, als auch an der Demo und Kund­ge­bung teil­ge­nom­men. Im Rah­men der Pro­tes­te kam es auch zu zahl­rei­chen Über­grif­fen der Poli­zei, unter ande­rem auch auf unse­re Genoss*innen. Wir ver­ur­tei­len an die­ser Stel­le noch­mal die mas­si­ve Poli­zei­ge­walt und wün­schen allen Ver­letz­ten eine schnel­le Gene­sung!

Ab 6 Uhr mor­gens haben ver­schie­de­ne Fin­ger sich in Rich­tung WT Ener­gie Are­na in Rie­sa bewegt, in der der AfD Par­tei­tag statt­fin­den soll­te. Sehr bald wur­de klar, dass die tau­sen­de Aktivist*innen, die mit über 200 Bus­sen ange­reist waren, den Ablauf des Par­tei­ta­ges erheb­lich stö­ren wür­den. Als der Par­tei­tag um 10 Uhr los­ge­hen soll­te, waren immer noch nicht genug Dele­gier­te in der Hal­le. Erst mit zwei Stun­den Ver­spä­tung konn­te der Par­tei­tag eröff­net wer­den. 

Auf dem Platz vor der WT Ener­gie Are­na haben sich zum sel­ben Zeit­punkt tau­sen­de Men­schen zur zen­tra­len Groß­kund­ge­bung zusam­men­ge­fun­den. Eine genaue Zahl ist wegen der dyna­mi­schen und unüber­sicht­li­chen Lage vor Ort im Nach­hin­ein schwer zu sagen. Doch auch ohne die genau­en Zah­len wur­de, wie bereits bei den Pro­tes­ten Anfang letz­ten Jah­res klar, dass es kei­nen allei­ni­gen Rechts­ruck gibt, son­dern eine gesell­schaft­li­che Pola­ri­sie­rung. 

Das ist ein wich­ti­ges Signal und gera­de bei den Blo­cka­den waren vie­le jun­ge Men­schen, die durch die Pro­tes­te ermu­tigt wur­den, die rech­te Poli­tik der AfD wei­ter­hin nicht unwi­der­spro­chen zuzu­las­sen.  

Poli­zei­ge­walt

Lei­der hat die Poli­zei ihr Ver­spre­chen wahr gemacht, den AfD-Par­tei­tag mit allen Mit­teln zu schüt­zen. Über den gan­zen Tag kam es zu mas­si­ver Poli­zei­ge­walt gegen fried­li­che Aktivist*innen, die auch mit Bil­dern und Vide­os im Netz doku­men­tiert wur­den. Nicht nur der Lin­ke Abge­ord­ne­te Nam Duy Nguy­en wur­de von der Poli­zei bewusst­los geschla­gen, son­dern auch zahl­rei­che ande­re Men­schen, die es wag­ten, sich der AfD in Weg zu stel­len. Auch Genoss*innen von uns wur­den Opfer will­kür­li­cher Poli­zei­ge­walt, als sie sich auf dem Weg befan­den zu einer ange­mel­de­ten Kund­ge­bung. Einen genau­en Bericht wer­den wir hier­zu noch zeit­nah ver­öf­fent­li­chen. 

Hier hat die Poli­zei erneut ihre Rol­le im Kapi­ta­lis­mus gezeigt, bei der sie im Zwei­fel hun­der­te Men­schen zusam­men­schlägt, um einen Par­tei­tag einer rech­ten und in Tei­len von Faschist*innen geführ­te Par­tei zu garan­tie­ren. Im Kampf gegen rechts, kön­nen wir uns daher nicht auf den Staat und sei­nen Insti­tu­tio­nen ver­las­sen.

Das Übel an der Wur­zel fas­sen

Sowohl auf den Blo­cka­den, als auch auf der Groß­kund­ge­bung vor der Hal­le haben wir unse­re Flug­blät­ter ver­teilt und klar­ge­macht, dass die AfD nur geschla­gen wer­den kann, wenn wir eine Alter­na­ti­ve von links auf­bau­en. In unse­rem Fly­er haben wir geschrie­ben: 

“Die Demos im letz­ten Früh­jahr waren rie­sig, aber konn­ten die AfD nicht auf­hal­ten.  Die AfD ist stark, weil es Frust über sozia­le Miss­stän­de und die Poli­tik der eta­blier­ten Par­tei­en gibt. Im Bünd­nis mit denen, die dafür ver­ant­wort­lich sind, wird man die AfD nicht bekämp­fen kön­nen. Wenn wir die AfD klein­krie­gen wol­len, brau­chen wir eine star­ke lin­ke Alter­na­ti­ve zu ihr und den pro-kapi­ta­lis­ti­schen Par­tei­en und sozia­le Kämp­fe gegen die rea­len Pro­ble­me: zu nied­ri­ge Löh­ne, hohe Prei­se, Kür­zun­gen, Stel­len­ab­bau und Auf­rüs­tung.

Des­wei­te­ren hiel­ten wir fest, dass der Kapi­ta­lis­mus der Nähr­bo­den für Ras­sis­mus und rech­ten Par­tei­en ist: 

“Der Kapi­ta­lis­mus, in dem wir leben, beruht auf Aus­beu­tung der gro­ßen Mehr­heit im Inter­es­se eini­ger weni­ger. Um die­se Aus­beu­tung zu ver­schlei­ern, stützt sich der Kapi­ta­lis­mus mal offen, mal ver­deck­ter auf Ras­sis­mus und ande­re Dis­kri­mi­nie­rungs­for­men. So wer­den die Gren­zen zwi­schen Arm und Reich ver­schlei­ert und Min­der­hei­ten zu Sün­den­bö­cken erklärt. Jugend für Sozia­lis­mus tritt dafür ein den Kampf gegen Rechts mit dem Kampf für höhe­re Löh­ne, bezahl­ba­re Mie­ten und mas­si­ve Inves­ti­tio­nen in Gesund­heit, Sozia­les und Umwelt zu ver­bin­den. Denn dadurch wird deut­lich, dass Jugend­li­che und Lohn­ab­hän­gi­ge unab­hän­gig von Haut­far­be und Her­kunft gemein­sa­me Inter­es­sen haben.

Doch wir müs­sen das Übel auch an der Wur­zel fas­sen. Des­we­gen tre­ten wir auch für ein Ende des Kapi­ta­lis­mus ein und für eine sozia­lis­ti­sche Demo­kra­tie, in der der gesell­schaft­li­che Reich­tum im Sin­ne aller genutzt wird!”

Auch die Dresd­ner Initia­ti­ve “Jugend gegen Kür­zun­gen” an der sich Genoss*innen von uns betei­li­gen, war in Rie­sa. Sie schrei­ben im Nach­gang: 

“Wir sind vor allem Schüler*innen, aber auch Stu­die­ren­de und Aus­zu­bil­den­de, die sich zusam­men­ge­tan haben, um Wider­stand gegen die Kür­zungs­plä­ne des Dresd­ner Ober­bür­ger­meis­ters zu orga­ni­sie­ren. Der plant, in die­sem Jahr vie­le Schulsozialarbeiter*innen zu feu­ern, den ÖPNV teu­rer und schlech­ter zu machen, Jugend­clubs zu schlie­ßen und vie­les mehr. Im Kampf dage­gen wen­den wir uns auch gegen den Rechts­po­pu­lis­mus von AfD und Co, die im Dezem­ber zusam­men mit CDU und FDP die Schlie­ßung eini­ger sehr wich­ti­ger Ein­rich­tun­gen der öffent­li­chen Daseins­vor­sor­ge beschlos­sen haben. Für uns ist klar: Wer eine siche­re Zukunft und eine gut aus­ge­bau­te sozia­le Infra­struk­tur haben will, der muss der neo­li­be­ra­len AfD den Kampf ansa­gen und darf sich nicht von ihrer “klei­ner Mann”-Rhetorik ein­lul­len las­sen. Des­halb sind auch wir nach Rie­sa gefah­ren, um uns dort gemein­sam mit Jugend für Sozia­lis­mus gegen die AfD und die Poli­tik, die sie stark macht, ein­zu­set­zen.”

Sozia­lis­ti­sche Alter­na­ti­ve auf­bau­en!

Um der AfD das Was­ser abzu­gra­ben, müs­sen wir eine glaub­haf­te Alter­na­ti­ve zu den eta­blier­ten Par­tei­en auf­bau­en und gleich­zei­tig zei­gen, dass die AfD nicht die Inter­es­sen ein­fa­cher Arbeiter*innen und Jugend­li­che ver­tritt. Baue des­we­gen mit uns Jugend für Sozia­lis­mus wei­ter auf und lass uns eine sozia­lis­ti­sche Alter­na­ti­ve zu Ras­sis­mus, Kri­se und Kapi­ta­lis­mus orga­ni­sie­ren!

Komm am 17. Janu­ar um 18:00 zu unse­rer Online-Ver­an­stal­tung, auf der wir dis­ku­tie­ren, wie wir die AfD schla­gen kön­nen!

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