Zusammen gegen Nazis und rechte Gewalt!
Soli Stellungnahme von Jugend für Sozialismus Berlin
Bild: Antifaschistische Demonstration am 08.07.2023 in Hellersdorf. Foto: AdoraPress/M. Golejewski
Am Samstag kam es zu zwei feigen Angriffen auf An- und Abreisende zur Demo gegen den Dritten Weg in Hellersdorf. Beim Ersten wurden sechs Personen beim Ostkreuz von circa 20 Personen mit Knüppeln, Schlagstöcken und Pfefferspray angegriffen, eine Person wurde auf dem Boden liegend getreten. Zwei Polizist*innen standen einem Bericht nach daneben und riefen erst Verstärkung, als die Täter*innen geflüchtet waren; einem anderen Bericht nach versuchte eine Polizistin, einen Angreifer festzunehmen und wurde ins Gesicht geschlagen. Nach der Demo kam es zu einem zweiten Angriff, bei dem Nazis dann noch einmal maskiert aus einem Auto sprangen und gezielt eine Person angriffen.
Augenzeug*innen des ersten Angriffs haben einen der Täter*innen als Hermann M. von der Jugendorganisation des 3. Wegs, NRJ, identifiziert, aus deren Umfeld auch vor und nach dem Angriff auf Social Media martialische Bilder hochgeladen wurden, die als Drohung zu deuten sind, nicht nach Hellersdorf zu kommen. Auch während der Demo standen Personen auf dem Bürgersteig, pöbelten und machten faschistische Gesten.
Wir solidarisieren uns mit allen betroffenen Antifaschist*innen der feigen Angriffe. Wir hoffen, dass alle Betroffenen sich schnell von den Folgen erholen und sich nicht einschüchtern lassen. Ein solcher Angriff ist ein Angriff auf alle Antifaschist*innen!
Nach Polizeiangaben fand in Friedrichshain seit fast zehn Jahren keine derartiger Neonaziattacke mehr statt. Die Bürgerlichen Medien haben den Vorfall dennoch kaum aufgegriffen und auch seitens der bürgerlichen Parteien gab es bislang wenig Stimmen, die sich zum Angriff äußerten. Der III. Weg führt regelmäßig Kampfsporttrainings auf öffentlichen Sportplätzen durch und wurde in letzter Zeit bereits mit Angriffen auf linke Projekte wie das AJZ Kita/La Casa, das JUP und die Bunte Kuh sowie gegen Einzelpersonen in Verbindung gebracht.
Bei den Europawahlen wurde die AfD am östlichen Rand der Stadt in den meisten Bezirken stärkste Kraft. Gerade in diesen Wahlkreisen, in denen DIE LINKE. einmal Ergebnisse von 40 Prozent und mehr hatte, sehen wir einen Vormarsch rechter Akteur*innen.
Hiergegen gilt es sich zu organisieren — jetzt erst recht! Wir müssen eine klare antifaschistische Alternative aufbauen, die den Kampf gegen Rechts entschlossen aufnimmt, auch im Osten. Genauso müssen wir jedoch auch politische Antworten auf die sozialen Ursachen geben, die die Grundlage für das Anwachsen rechter Kräfte legen. Wir sind deswegen der Meinung, dass es genauso eine sozialistische Alternative braucht, die sich gegen die unsoziale Politik von SPD, CDU, Grüne und FDP ausspricht. Nur so können wir die Rechte stoppen!
Damit Betroffene rechter Gewalt nicht im Regen stehen gelassen werden und die Nazis mit ihren Einschüchterungsversuchen keinen Erfolg haben!
In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf das Unterstützungstreffen für Betroffene des Angriffs am Donnerstag um 18 Uhr in der Kinzingstraße 9, 10247 hinweisen.
Alerta!
Weitere Infos unter: https://antifamahe.noblogs.org/2024/07/08/pressemitteilung-vom-07–07-2024/ https://www.tagesspiegel.de/berlin/zwei-schwerverletzte-faustschlage-auf-polizistin-mutmasslicher-neonazi-angriff-am-berliner-bahnhof-ostkreuz-11979125.html?fbclid=PAZXh0bgNhZW0CMTEAAabGFA9bs9TTeWK7qDwp6i3pVNT-ALuN4HfnL-eh-nvwP4hZRUxNeLpf2OE_aem_pekJa9X9-LXzWsFzIhqXdQ