Das Programm von Jugend für Sozialismus:
- Arbeit, Ausbildung und Soziales
- Bildung
- Wohnraum
- Rüstung und Krieg
- Gegen Rassismus und Diskriminierung
- Frauen und Geschlechtergerechtigkeit
- Nazis und rechter Terror
- Klima
- Für ein bedarfsgerechtes Gesundheitssystem
- Demokratische Rechte
- Sozialistische Alternative zum Kapitalismus
Wer wir sind
Der Kapitalismus zerstört unsere Zukunft. Er macht die große Masse ärmer, während eine winzige Gruppe von Super-Reichen immer reicher wird. Er zerstört die Umwelt und bedroht den Planeten. Er produziert Kriege und Elend, schürt Rassismus, Sexismus und Diskriminierung. Er steht für Krisen, Konkurrenz, Leistungsdruck und sinkenden Lebensstandard.
Wir sind junge Arbeiter*innen, Schüler*innen, Studierende und Azubis, die sich zusammengeschlossen haben, um gemeinsam gegen den Kapitalismus und das damit verbundene Elend aktiv zu werden. Denn trotz der düsteren Aussichten, die der Kapitalismus für uns bereit hält: Es muss nicht bleiben wie es ist! Während viele von uns sich mit niedrigen Einkommen von Monat zu Monat durchschlagen müssen, produziert der Kapitalismus unvorstellbare Mengen an Reichtum. Unter den bestehenden Verhältnissen kommt dieser Reichtum jedoch nur einer kleinen Minderheit zugute. Sie nutzt ihn um noch mehr Profite zu machen oder neue Villen zu bauen, Jachten zu kaufen und an der Börse zu spekulieren. Das hat System: Die kapitalistische Wirtschaftsordnung stützt sich auf das Privateigentum an Produktionsmitteln. Das sind alle für die Produktion notwendigen Gegenstände wie Fabriken und Maschinen, bzw. entspricht dem aktueller Technologien und Wissen. Dadurch teilt sich die Gesellschaft hauptsächlich in zwei Klassen: die Produktionsmittel besitzenden Kapitalist*innen und die Arbeiter*innen, die ihre eigene Arbeitskraft verkaufen müssen. Die Arbeiter*innen werden ausgebeutet, weil der von ihnen erarbeitete Profit von den Kapitalist*innen angeeignet wird. Dieser private Profit ist die Triebfeder des Kapitalismus und die Profitlogik durchdringt die Gesellschaft.
Wir kämpfen dafür, dass der produzierte Reichtum vielmehr im Interesse der Gesellschaft genutzt wird: Um Schulen zu sanieren, günstigen und guten Wohnraum für Jeden zu bauen, Löhne zu erhöhen und die Arbeitszeit drastisch zu reduzieren. Im Hier und Jetzt wollen wir für jede Verbesserung für Jugendliche und die Masse der Bevölkerung kämpfen. Wir wollen Milliarden für Bildung, Gesundheit, Klimaschutz und Co. investieren. Finanzieren wollen wir dies durch die Profite der Banken und Konzerne und das Vermögen der Super-Reichen. Das steht aber im Widerspruch zur Profitlogik des Kapitalismus.
Dieses System kann nicht sozial gerecht oder nachhaltig gemacht werden. Es braucht eine revolutionäre Veränderung, denn auch wenn positive Reformen durchgesetzt wurden, können sie wieder zurückgenommen werden. In diesem Programm sammeln wir unsere wichtigsten politischen Forderungen, für die wir kämpfen wollen. Doch in ihrer Gesamtheit stoßen sie an die Grenzen des Systems.Deshalb verbinden wir den Kampf für Verbesserungen mit dem Ziel der Überwindung des Kapitalismus und dem Aufbau einer sozialistischen Demokratie. In dieser wären die großen Banken und Konzerne in Gemeineigentum und würden demokratisch durch die arbeitende Bevölkerung kontrolliert und verwaltet werden. Das hätte nichts mit dem Stalinismus und den bürokratischen Diktaturen, wie in der DDR, zu tun. Wir wollen eine Wirtschaft, die demokratisch von unten nach den Bedürfnissen der Bevölkerung und im Einklang mit der Umwelt geplant wird. In dieser nach den Bedürfnissen der Menschen ausgerichteten Wirtschaftsform würde technischer Fortschritt dazu dienen das Leben der Menschen tatsächlich zu verbessern, anstatt Profite zu steigern und die Macht der herrschenden Klasse auszudehnen. Die rationale Planung der Wirtschaft ermöglicht es ebenso, die natürlichen Ressourcen zu schonen und so die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage zu beenden.
Für uns ist der Sozialismus keine ferne Utopie. Wir sind überzeugt, dass die Arbeiter*innenklasse weltweit die Macht besitzt, die bestehenden Verhältnisse umzuwerfen, wenn sie vereint kämpft. Zur Arbeiter*innenklasse zählen wir alle, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, um zu überleben, ob sie aktuell Erwerbsarbeit leisten oder nicht, und unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Sie halten das Land am Laufen und haben die Macht die Profite der Kapitalist*innen zu treffen, wenn sie sich nicht spalten lassen und gemeinsam streiken. Auch deshalb kämpfen wir gegen jede Form von Rassismus, Sexismus oder Diskriminierung. Jugendliche und Arbeiter*innen müssen sich massenhaft in Gewerkschaften und politischen Organisationen organisieren.
Wo wir herkommen
„Jugend für Sozialismus“ wurde Ende Januar 2023 von Mitgliedern der linksjugend [’solid] (dem Jugendverband der LINKEN) gegründet. Wir sahen in der linksjugend [’solid] keine Zukunft mehr. Denn vielerorts dominieren inzwischen reformistische und antideutsche Positionen, während kritische marxistische Stimmen ausgegrenzt und mit Ausschluss bedroht werden.
Auch das im Bundesverband mittlerweile vorherrschende Verständnis vom Kampf gegen Diskriminierung, welches wir als „Identitätspolitik“ bezeichnen würden, lehnen wir ab. Auch wenn sie für junge Menschen ein Ausgangspunkt in ihrer Politisierung sein können, verwischen diese Ideen die Verantwortung des kapitalistischen Systems für Diskriminierung. Diese Auffassung bringt den notwendigen Kampf gegen Unterdrückung und Diskriminierung nicht weiter, sondern verschärft die Spaltung in der Arbeiter*innenklasse und zwischen unterdrückten Gruppen, wenn Unterdrückungsformen lediglich katalogisiert, ihr Ursprung aber nicht erklärt wird. Dies bedingt sich auch durch die der Identitätspolitik meist zugrunde liegenden Idee, dass diskriminierte oder marginalisierte Gruppen aufgrund von Erfahrungen und Identitäten ein geteiltes Interesse hätten, das nicht mit den Interessen der restlichen Menschen vereinbar wäre, sodass Solidarität und gemeinsamer Kampf kaum möglich seien. Auf der Straße oder bei Protesten sucht man die linksjugend [’solid] zudem oft vergeblich. Der Bundesverband scheint nur auf Social Media zu existieren. Für viele ist er inzwischen nur ein Sprungbrett geworden für eine Karriere in der Partei DIE LINKE, statt die Möglichkeit einen kämpferischen Jugendverband aufzubauen.
Auch die Partei DIE LINKE, in der viele von uns Mitglieder sind, ist aktuell in einer tiefen Krise. Wir unterstützen die Partei weiterhin, wo sie sich für die Interessen der Lohnabhängigen, Jugendlichen und sozial Benachteiligten einsetzt. Aber wir halten unsere Kritik an ihr nicht zurück. Denn dort wo DIE LINKE mitregiert, schiebt sie weiter Menschen ab, verschärft Polizeigesetze und trägt Privatisierungen und Kürzungen mit. Kurz: Sie verwaltet den Kapitalismus, statt an seiner Überwindung zu arbeiten.
Wir treten deshalb für den Aufbau einer neuen großen sozialistischen Arbeiter*innenpartei ein, ob in der LINKEN, in Gewerkschaften oder in sozialen Bewegungen. Jugend für Sozialismus ist eine sozialistische und klassenkämpferische Jugendorganisation, für alle die genug haben vom Kapitalismus und aktiv etwas gegen die bestehenden Verhältnisse unternehmen wollen. Wir wollen gemeinsam Proteste und Demonstrationen organisieren, Streiks unterstützen und den Widerstand auf die Straße tragen. Wir wollen uns nicht leere Versprechen von prokapitalistischen Politiker*innen anhören, sondern für unsere Zukunft kämpfen.
Wofür wir kämpfen
1. Arbeit, Ausbildung und Soziales
Der Kapitalismus führt immer wieder zu Krisen. Um ihre Profite zu retten, versuchen Unternehmen deshalb immer wieder Beschäftigte zu kündigen oder Löhne zu kürzen. Doch das muss nicht sein, wenn wir dagegen kämpfen. Nicht Jugendliche und Beschäftigte, sondern die Banken und Konzerne sollen für die Krisen zahlen. Wir fordern:
Kein weiterer Reallohnverlust: Löhne, Renten und Sozialleistungen automatisch an die Inflation koppeln!
Statt „arm trotz Arbeit“: Mindestlohn von 15 Euro – ohne Ausnahmen! Statt Kurzarbeit volle Lohnfortzahlung auf Kosten der Banken und Konzerne! Verbot von Leiharbeit und Stopp des Missbrauchs von Werkverträgen und deren Umwandlung in Tarifarbeitsplätze! Dafür müssen die Gewerkschaften in die Offensive!
Keine Armut per Gesetz: Rücknahme der Agenda 2010! Statt Bürgergeld – Soziale Mindestsicherung und ‑rente von 900 Euro für alle Erwachsenen plus Warmmiete und 700 Euro pro Kind – ohne Bedürftigkeitsprüfung und Schikanen!
Gute und sichere Ausbildung: Für einen garantierten, wohnortnahen Ausbildungsplatz! Ausbildungsvergütung mindestens auf Mindestlohnniveau! Für eine Mindestausbildungsquote von 10 Prozent der Arbeitsplätze in allen Betrieben! Staatliche Jobgarantie im erlernten Beruf, sowie kostenlose Weiter- und Umbildungen!
Arbeit für alle: 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich! Für ein massives öffentliches Investitionsprogramm in den Bereichen Soziales, Bildung, Gesundheit und Umwelt zur Schaffung sicherer und tarifgebundener Arbeitsplätze – finanziert durch die Profite der Banken und Konzerne!
Die Reichen sollen zahlen: Sofortige Vermögensabgabe von 30 Prozent auf den Reichtum der Millionär*innen und Milliardär*innen! Für eine jährliche Vermögenssteuer von 10 Prozent für alle Millionär*innen und höhere Steuern auf Profite und Erbschaften!
Nein, zu jeder Form von Stellenabbau und Kürzungen: Kampf der Gewerkschaften um jeden Arbeitsplatz und gegen alle Angriffe der Kapitalist*innen! Öffnung der Geschäftsbücher von allen Unternehmen, die Stellen abbauen wollen, gegenüber Belegschaft und Gewerkschaften! Überführung dieser Unternehmen in öffentliches Eigentum unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch die Arbeiter*innenklasse um Arbeitsplätze zu retten!
2. Bildung
Das Bildungssystem hat im Kapitalismus vor allem eine Aufgabe: neue Arbeitskräfte für die kapitalistische Wirtschaft liefern. Dauerstress und Leistungsdruck sollen uns auf die Arbeit vorbereiten. Wir wollen Bildung, die unsere individuellen Fähigkeiten und Entwicklungen fördert. Deswegen fordern wir:
Freier Zugang zu Bildung und Kultur: Gebührenfreie Kitas, Unis und Volkshochschulen! Flächendeckende Lehr- und Lernmittelfreiheit! Kostenloser Zugang zu öffentlichen Bibliotheken, Theatern und anderen Kultureinrichtungen!
Massive Investitionen: Verkleinerung der Schulklassen auf maximal 15 Schüler*innen –Ausbildung und Einstellung der dazu nötigen Lehrkräfte!
Statt Leistungsdruck – Bildung demokratisch organisieren: Gegen soziale Selektion – Einführung von öffentlichen, bedarfsgerechten Gemeinschaftsschulen! Statt Bachelor / Master, Stress und Turbo-Abi: Demokratische Neugestaltung der Lerninhalte durch Lernende, Lehrende und Vertreter*innen der Gewerkschaften!
Statt BAföG für Wenige: Einführung einer elternunabhängigen Grundsicherung für Schüler*innen und Studierende ab 16 Jahren von 700 Euro plus Warmmiete!
3. Wohnraum
Seit Jahren steigen die Mieten – und die Profite der Immobilienhaie. Die erste eigene Wohnung und
Unabhängigkeit von den Eltern ist für viele Jugendliche entweder unbezahlbar oder bedeutet Armut.
Der Kapitalismus ist nicht in der Lage bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen. Wir fordern:
Keine Profite mit der Miete: Einführung einer reglementierten und kontrollierten Kostenmiete – alle Vermieter*innen müssen verpflichtend eine Kostenaufstellung als Grundlage der Miethöhe liefern!
Wohnraum raus aus Unternehmerhand: Enteignung der großen Immobilienkonzerne und Rekommunalisierung privatisierter kommunaler Wohnungsbestände! Entschädigung für Kleinaktionär*innen, für alle anderen nur nach erwiesener Bedürftigkeit!
Bezahlbaren Wohnraum schaffen: Für ein Sofortprogramm von 40 Milliarden Euro für den Bau von 250.000 kommunalen, ökologisch nachhaltigen Wohnungen mit maximal fünf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter! Beschlagnahmung leerstehenden Wohnraums – Besetzung leerstehenden Wohnraums entkriminalisieren!
4. Rüstung und Krieg
Kapitalismus und Krieg hängen eng zusammen. Hinter Kriegen stehen die Profitinteressen einiger weniger bzw. geostrategische Interessen von kapitalistischen Staaten. Wir kämpfen für ein Ende aller Kriege und eine internationale Antikriegsbewegung getragen von Gewerkschaften, linken Parteien und anderen Organisationen der Arbeiter*innenklasse. Wir fordern:
Nein, zu Waffenlieferungen und Aufrüstung: Nein, zum Zwei-Prozent-Ziel der NATO und dem Sondervermögen für die Bundeswehr. Stattdessen massive Investitionen in Wohnraum, das Gesundheitswesen und Soziales!
Rüstungsindustrie verstaatlichen: Verstaatlichung der gesamten Rüstungsindustrie unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung. Umstellung auf zivile Produktion bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
Schluss mit Imperialismus und Besatzung: Nein, zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr! Bundeswehr raus aus den Schulen, Unis, Jobcentern und Messen: Rekrutierungsverbot von Minderjährigen sowie Werbeverbot für die Bundeswehr!
5. Gegen Rassismus und Diskriminierung
Rassismus ist heute allgegenwärtig. Aber nicht nur die AfD hetzt gegen Minderheiten, auch Politiker*innen der etablierten Parteien und bürgerliche Medien schüren immer wieder Vorurteile und setzen auf Spaltung, um von den wirklichen sozialen Problemen abzulenken. Der Kapitalismus nährt Rassismus, Ausgrenzung und andere Formen von Unterdrückung. Wir wollen deshalb das Übel an der Wurzel packen. Wir müssen gemeinsam gegen Diskriminierung und für soziale Verbesserungen, die in unser aller Interesse liegen, kämpfen. So können wir Vorurteile und Hetze überwinden. Deshalb fordern wir:
Gegen jede Spaltung: Nein, zu Rassismus und jeder anderen Form von Diskriminierung! Die Grenzen verlaufen zwischen Oben und Unten. Gemeinsamer Kampf der Arbeiter*innenklasse unabhängig von Nationalität, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung gegen Niedriglöhne und Sozialabbau!
Geflüchtete schützen: Wiederherstellung und deutliche Ausweitung des Asylrechts und Bleiberechts für alle! Keine Abschiebungen!
6. Frauen und Geschlechtergerechtigkeit
Frauen sind in unserer Gesellschaft immer noch extrem schlechtergestellt. Sie verdienen im Schnitt 4 Euro pro Stunde weniger als Männer. Das führt auch dazu, dass Frauen vermehrt in Teilzeit arbeiten müssen um Kinder oder Angehörige zu versorgen. Dadurch geraten sie verstärkt in Altersarmut. Wir wollen ökonomischer Schlechterstellung, Alltagssexismus, Objektifizierung, Rollenklischees bis hin zu Übergriffen und Gewalt gegen Frauen oder Diskriminierung und Gewalt gegen LGBTIQ+1 entgegentreten. Wir kämpfen für das Recht auf Selbstbestimmung aller Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität. Dazu braucht es einen gemeinsamen Kampf von Lohnabhängigen aller Geschlechter, die sich gegen jede Form von geschlechtsspezifischer Benachteiligung richtet und unsere gemeinsamen Interessen in den Mittelpunkt stellt. Deshalb kämpfen wir für:
Nein, zu Sexismus: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit!
Für körperliche Selbstbestimmung: Weg mit den Abtreibungsparagraphen 218 und 219 und volle Kostenübernahme durch die Krankenkassen! Kostenlose Verhütungsmittel und Hygieneartikel!
Gewalt gegen Frauen stoppen: Sofortiger und kostenfreier Zugang zu Schutz und Hilfe – Bereitstellung einer ausreichenden Zahl staatlicher Notfallunterkünfte – flächendeckendes Angebot staatlich finanzierter, selbstverwalteter Frauenhäuser
Kitaplätze für alle: Für eine kostenlose und ganztägige Kinderbetreuung vom ersten bis 13. Lebensjahr!
Gegen Trans- und LGBTIQ+Feindlichkeit! Für ein selbstbestimmtes, freies Leben unabhängig von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität!
7. Nazis und rechter Terror
Nazis bedrohen Andersdenkende, Migrant*innen und Gewerkschafter*innen, haben seit 1990 über 200 Menschen hierzulande umgebracht und werden von staatlichen Behörden gedeckt. Teile des Staatsapparats, von Polizei und Armee sind durchsetzt mit rechten Netzwerken. Die etablierten Parteien sagen, sie sind gegen Nazis, aber lassen diese gewähren. Wir sagen:
Keinen Meter den Rechten: Mobilisierung und Blockaden gegen Aufmärsche von Nazis und Rechtspopulist*innen durch linke Parteien und Organisationen, Gewerkschaften, antirassistischen Organisationen, Migrant*innenverbänden und die lokale Bevölkerung!
Rechten Terror stoppen: Rechte Netzwerke im Staatsapparat offenlegen! Verfassungsschutz auflösen! Unabhängige Ermittlungen durch Gewerkschaften, antirassistische Organisationen, Migrant*innenverbände und die lokale Bevölkerung!
8. Klima
Der Kapitalismus zerstört die Umwelt und unsere Lebensbedingungen. Jedes Jahr bekräftigen die Regierungen ihre Klima-Abkommen. Doch gegen die Klimakiller-Konzerne gehen sie nicht vor.
Klimaschutz schmälert die Profite. Aber Klimaschutz und Arbeitsplätze sind kein Widerspruch, wenn wir die Reichen zur Kasse bitten. Wir fordern:
Energiewende auf Kosten der Konzerne: Die Kosten des Klimawandels nicht auf die Arbeiter*innenklasse abladen! Statt CO2- Steuer: Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien, finanziert durch die Gewinne und Vermögen der Konzerne!
Raus aus der Kohle! Nein, zur Atomkraft: Kein Wiedereinstieg in die Atomkraft und Abschaltung aller Kohlekraftwerke schneller als geplant und in wenigen Jahren bei voller Lohn- und Beschäftigungsgarantie für die Beschäftigten! Sofortige Einstellung des Braunkohleabbaus!
Kostenloser ÖPNV und Wiedereinführung des 9‑Euro-Tickets für den Regionalverkehr sowie massive Preisreduzierung im Fernverkehr der Bahn – finanziert durch die Profite der Banken und Konzerne! Für ein staatliches, abgestimmtes und ökologisch nachhaltiges Mobilitätswesen unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung!
Klimakiller enteignen: Überführung der Energiekonzerne in öffentliches Eigentum unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch die Arbeiter*innenklasse!
9. Für ein bedarfsgerechtes Gesundheitssystem
Unser Gesundheitssystem ist schon lange über seine Belastungsgrenze hinaus. Über Jahre wurde privatisiert, gekürzt und gespart. Darunter leiden die Kolleg*innen und Patient*innen. Der Kapitalismus macht Krankenhäuser zu Fabriken und Gesundheit zur Ware. Schluss damit! Außerdem produziert dieses System psychische Erkrankungen. Die Zahl nimmt besonders bei Jugendlichen stark zu.
Personal entlasten und besser bezahlen: Löhne rauf und Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Einführung einer gesetzlichen Personalbemessung entsprechend dem tatsächlichen Bedarf, ermittelt durch die Beschäftigten selbst.
Gesundheit ist keine Ware: Schluss mit Privatisierung! Privatkliniken und Pharmakonzerne in öffentliche Hand unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch Beschäftigte, Patient*innen, Gewerkschaften und Staat! Fallpauschalen abschaffen, Übernahme aller Kosten!
Zusammenführung aller Krankenkassen, auch der privaten, in eine einzige öffentliche Krankenkasse für alle – gegen eine Zweiklassenmedizin und ‑gesellschaft!
Psychische Gesundheit verbessern: Massiver Ausbau von Schulpsycholog*innen, Therapieplätzen und Präventionsstellen! Garantie auf einen Therapieplatz ohne lange Wartezeiten! Volle Kostenübernahme durch die Krankenkassen!
10. Demokratische Rechte
Der Kapitalismus verwehrt uns selbst grundlegendste Rechte. Viele Jugendliche dürfen zwar arbeiten, aber nicht wählen. Arme und / oder nicht-weiße Jugendliche werden in ihrer Freizeit von der Polizei schikaniert. Wir sagen:
Gleiche Rechte für alle, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben – Nein, zu rassistischen Sondergesetzen! Nein, zu Abschiebungen – Bleiberecht für alle!
Volles Wahlrecht für alle ab dem 16. Lebensjahr!
Polizeischikane stoppen: Schluss mit Racial Profiling und willkürlichen Polizeikontrollen! Stattdessen demokratische Kontrolle über die Polizei durch Komitees von gewählten Vertreter*innen der lokalen Bevölkerung, Gewerkschaften, Jugendlichen und Migrant*innenverbänden!
11. Sozialistische Alternative zum Kapitalismus!
Ein System, das auf Profitlogik und privater Konkurrenz basiert, kann Armut, Unterdrückung und Kriege nicht überwinden. Krisen sind im Kapitalismus zwangsläufig und die Zeche sollen immer die zahlen, die sie nicht verschuldet haben: Die Mehrheit, die Arbeiter*innen und Armen. Wir wollen, dass die Arbeiter*innenklasse die Gesellschaft demokratisch entsprechend ihrer Bedürfnisse organisiert. Keine bürokratische Diktatur wie in der DDR, sondern eine sozialistische Demokratie, in der die Mehrheit der Menschen über Politik und Wirtschaft bestimmt. Wir fordern:
Die Wirtschaft in unsere Hände: Überführung der Banken und Konzerne in öffentliches Eigentum unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch die Arbeiter*innenklasse! Entschädigung nur für Kleinaktionär*innen bzw. bei erwiesener Bedürftigkeit!
Statt Konkurrenz und Profitlogik: Für eine demokratisch geplante Wirtschaft entsprechend der Bedürfnisse von Mensch und Umwelt!
Internationale Solidarität mit allen Kämpfen gegen Ausbeutung und Unterdrückung! Nein, zur EU der Banken und Konzerne – für eine sozialistische Föderation europäischer Staaten und eine sozialistische Welt!
Widerstand! Organisiert euch!
Die Banken und Konzerne schenken uns nichts – im Gegenteil planen sie große Angriffe auf uns. Alle Rechte und Errungenschaften, die wir heute haben, mussten in der Vergangenheit erkämpft werden. Wir müssen uns zusammenschließen und uns organisieren um sie zu verteidigen und auszubauen.
Organisiert euch in Betrieben und Gewerkschaften: Die Gewerkschaften sind die größten und potentiell mächtigsten Massenorganisationen in Deutschland. Wenn sich die Arbeiter*innen organisieren, gemeinsam kämpfen und streiken, treffen sie die Kapitalist*innen und die Regierung an ihrer empfindlichsten Stelle: den Profiten. Durch Streiks wird deutlich, wer die Gesellschaft wirklich am Laufen hält – wir! Werdet Gewerkschaftsmitglieder und organisiert euch und eure Kolleg*innen im Betrieb. Kämpft mit uns für einen Kurswechsel in den Gewerkschaften: Statt Sozialpartnerschaft und Bürokratie hin zu kämpferischen und demokratischen Organisationen!
Jugend für Sozialismus: Organisiert euch und kämpft mit uns für eine sozialistische Jugendorganisation und eine neue Arbeiter*innenpartei, die unsere Interessen vertritt und verteidigt. Wir beteiligen uns an allen Ansätzen hierfür z.B. auch innerhalb der LINKEN, auch wenn die Krise der Partei ihre Zukunft in Frage stellt. Wir brauchen dringender denn je eine große Partei und einen Jugendverband, die die Interessen der Beschäftigten, Jugendlichen und sozial Benachteiligten vertreten und für eine sozialistische Alternative zum Kapitalismus kämpfen. Die Krise beweist die Notwendigkeit einer solchen Partei und eines solchen Jugendverbandes immer wieder aufs neue. Doch wenn wir uns zusammenschließen, können wir einen Unterschied machen. Mach mit! Organisier dich und kämpfe mit uns für eine sozialistische Gesellschaft!
1Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queers