Kaiserslautern: gegen Nazis in unserer Stadt

Bericht vom Gegen­pro­test in Kai­ser­lau­tern, an dem auch Jugend für Sozia­lis­mus — Kai­sers­lau­tern betei­ligt war

Am Sams­tag, dem 19. August 2023, rief ein rech­tes Bünd­nis, bestehend aus DIE RECHTE, NPD und Kame­rad­schaf­ten, in Kai­sers­lau­tern zum Rudolf-Hess-Gedenk­marsch auf. Die­sem Auf­ruf zum Geschichts­re­vi­sio­nis­ti­schen Geden­ken folg­ten etwa 20 Neo­na­zis.

Das Bünd­nis „Kai­sers­lau­tern gegen Rechts“ for­mier­te sich zu die­sem Anlass, nach län­ge­rer Inak­ti­vi­tät, neu und orga­ni­sier­te eine Gegen­kund­ge­bung. An die­ser nah­men etwa 250 Men­schen teil.
Als Jugend für Sozia­lis­mus Kai­sers­lau­tern betei­lig­ten wir uns dar­an und mach­ten in unse­rem Rede­bei­trag klar, dass wir den Auf­schwung rech­ter Par­tei­en und faschis­ti­sche Grup­pen nur bekämp­fen kön­nen, wenn wir für ein bes­se­res Leben und gegen das Elend des Kapi­ta­lis­mus kämp­fen. Denn durch die­ses Elend fin­den rech­te Kräf­te den Nähr­bo­den für ihre Men­schen­ver­ach­ten­de Ideo­lo­gie.

Nach den Rede­bei­trä­gen mach­te sich ein Groß­teil der Kund­ge­bung auf, um die Neo­na­zis zu blo­ckie­ren oder sie zumin­dest auf ihrer geplan­ten Rou­te zu stö­ren. Da das Ord­nungs­amt Kai­sers­lau­tern im Vor­feld weder an das Bünd­nis noch an die Pres­se Infor­ma­tio­nen über die geplan­te Rou­te und den Kund­ge­bungs­platz der Nazis wei­ter­ge­ge­ben hat, wur­de die Situa­ti­on in der Stadt ziem­lich chao­tisch. Es ist beschä­mend für die Stadt Kai­sers­lau­tern, dass die­se Infor­ma­tio­nen zuguns­ten der Faschis­ten zurück­ge­hal­ten wur­den.

Eben­falls zu kri­ti­sie­ren ist der Ein­satz der Poli­zei an die­sem Tag. Eine so hohe Poli­zei­prä­senz haben wir in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in Kai­sers­lau­tern rund um Demons­tra­tio­nen nicht wahr­ge­nom­men und auch das Ver­hal­ten der Polizist:innen war an die­sem Tag von extre­mer Aggres­si­on gegen anti­fa­schis­ti­sche Kräf­te zum Schutz der Neo­na­zis geprägt. Es kam an ver­schie­de­nen Stel­len zu Poli­zei­ge­walt unter ande­rem gegen einen unse­rer Genos­sen. Selbst­ver­ständ­lich zei­gen wir uns soli­da­risch mit allen Antifaschist:innen die an die­sem Tag Opfer von Poli­zei­ge­walt wur­den.

Zwar konn­ten die Nazis ver­gan­ge­nen Sams­tag auf­grund von feh­len­der Infor­ma­tio­nen und mas­si­vem Poli­zei­ein­satz durch unse­re Stadt lau­fen, dabei wur­den sie aber durch­gän­gig von lau­tem Pro­test von einer brei­ten Mas­se beglei­tet.